Kameras entwickeln sich immer mehr zu zentralen Sinnesorganen von Fahrzeugen. Aus mehreren Satellitenkameras bestehende Surround-View-Systeme bieten z. B. einen Rundumblick auf die Fahrzeugumgebung aus der Vogelperspektive. Kameras blicken nach vorne, um Verkehrszeichen, Ampeln oder Fahrbahnmarkierungen zu erkennen. Und sie blicken nach hinten und zur Seite, etwa um Objekte im toten Winkel sichtbar zu machen. Das Technologieunternehmen Continental bündelt diese bislang separat agierenden Komponenten nun zu einem Gesamtsystem: Mehrere sogenannte Satellitenkameras liefern präzise Bilddaten, die von einem zentralen Steuergerät verarbeitet und ausgewertet werden. Das System ist modular aufgebaut, skalierbar und vernetzt. Vor allem jedoch ermöglicht die Kombination mehrerer Satellitenkameras zahlreiche neue Funktionen, die das Fahren sicherer, komfortabler und – auf Wunsch – zunehmend automatisierter machen.
Aktuell werden Satellitenkameras mit einer Bildauflösung von 1,3 Megapixel an den Fahrezugeno verbaut, eine neue Kamerageneration mit 2,5 Megapixel Auflösung und verbesserter Nachtsichteigenschaften steht unmittelbar vor dem Serienstart. Und für künftige Anwendungen wird bei Continental bereits die nächste Ausbaustufe entwickelt: eine Kamera mit acht Megapixel Auflösung. Mit diesen Highend-Kameras wird es in Zukunft möglich sein, die klassischen Rückspiegel (sowie den Pkw-Innenspiegel) zu ersetzen. Sie liefern nicht nur ein wesentlich schärferes Bild, sondern auch die nötigen Daten, um beispielsweise auch bei schwierigen Lichtverhältnissen einen von hinten herannahenden, noch weit entfernten aber schnell näherkommenden Motorradfahrer, präzise zu erkennen. Das System könnte in einem solchen Fall den Fahrer warnen oder gegebenenfalls einen geplanten Spurwechsel des Fahrzeugs unterbinden.
Bild: Produktionslinie für Satellitenkameras in Ingolstadt
Bildquelle: Jörg Koch