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VDV: Die Zahl der E-Busse wird zunehmen

Datum: Quelle: BUSMAGAZIN

„Die Zeit des Ausprobierens ist vorbei“, sagte Frank Steinhorst, Bereichsleiter Infrastruktur der Hamburger Hochbahn, im Brustton der Überzeugung bei seinem Vortrag auf der 11. Elektrobus-Konferenz des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Berlin. Die Konferenz, zu der begleitend die Fachmesse „Elekbu“ stattfand, wurde von rund 700 Teilnehmern besucht und verzeichnete auf Ausstellerseite ein Plus von 10 %. Steinhorst brachte mit seiner Aussage auf den Punkt, was die Konferenz deutlich zeigte: Die E-Mobilität ist inzwischen voll im deutschen ÖPNV angekommen ist und nun geht es darum die Stückzahlen bei den E-Bussen zu steigern.

Am Rande der Elektrobus-Konferenz wies der VDV darauf hin, wie stark die Zahl der im deutschen ÖPNV eingesetzten Elektrobusse inzwischen steigt. Aktuell sind laut Angaben des Branchenverbandes bundesweit rund 400 Busse mit batterieelektrischem Antrieb im Einsatz, dazu kommen noch die Oberleitungsbusse. Die Zahl der Batteriebusse werde nach Schätzungen des Branchenverbands noch dieses Jahr auf rund 1.000 Fahrzeuge steigen.

Die Zahl der E-Busse im deutschen ÖPNV wird zudem weiter zunehmen, wenn ab 2021 die von der Clean Vehicle Directive (CVD) geforderten Mindestanschaffungsquoten für „saubere“ und „emissionsfreie“ Busse gelten. Mit ebenfalls rund 1.000 Bussen, die pro Jahr ab 2021 beschafft werden müssen, rechnet Oliver Hoch von der „Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ (NOW), welche die Förderung des Bundes im E-Bus-Bereich koordiniert.

Aktuell bestehen auf Bundesebene vier Förderprogramme. Die Förderlandschaft sei unübersichtlich, auch weil zwei Ministerien derzeit dafür verantwortlich sind – das Bundesumwelt- und das Bundesverkehrsministerium. Die Nachfrage speziell bei der Beschaffungsförderung sei „sehr hoch“ und die Förderaufrufe stark überzeichnet. Derzeit würden 60 Vorhaben mit rund 1.300 Bussen gefördert, perspektivisch sieht Hoch rund 2.000 Busse in Förderprogrammen.

„Die Verkehrsunternehmen elektrifizieren ihre Busflotten weiter und investieren in den Umbau der Betriebshöfe und Werkstätten“, sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann auf der Elektrobus-Konferenz. Erfreulich sei zudem, dass die E-Busse „immer besser und zuverlässiger“ würden. Wortmann wies aber auch darauf hin, dass die E-Busse nach wie vor deutlich teurer als ein konventioneller Dieselbus sind und auch in Sachen Reichweite noch nicht den Anforderungen der Unternehmen entsprechen. Für einen stabilen Linienbusbetrieb im städtischen Bereich brauche es mindestens 250 km, doch aktuell würden die Elektrobusse nur 150 bis maximal 250 km schaffen, sagte Wortmann.

Angesichts der hohen Fahrzeugbeschaffungskosten sowie der notwendigen Investitionen in die Infrastruktur bezeichnet der VDV die zur Verfügung stehenden Fördermittel als unzureichend. Die für die nächsten Jahre zur Verfügung stehenden Bundesmittel bezeichnete Wortmann daher als „zu wenig, um daraus einen Großteil der rund 33.000 ÖPNV-Linienbusse und auch noch den Umbau der Infrastrukturen zu finanzieren“. Der VDV-Präsident wies darauf hin, dass der Umstieg auf E-Busse nicht mit dem Austausch der Fahrzeuge endet. Dieser vollziehe sich über Jahre, in denen Betriebshöfe, Tankstellen, Netzanschlüsse und Werkstätten um- bzw. neu gebaut werden müssen. Da die Reichweiten von E-Bussen zunächst geringer sind, würden zudem eine höhere Anzahl von Fahrzeugen und Fahrern gebraucht, nur um das bisherige Angebot zu halten, von einem Ausbau gar nicht zu reden, führte Wortmann aus.

Immerhin: Eine neue Förderrichtlinie ist geplant, dann soll eine Bündelung beim Bundesverkehrsministerium erfolgen und auch die verschiedenen Antriebstechnologien sollen dann in einer Richtlinie gebündelt werden, diese soll dann alle von der CVD erwähnten Antriebe abdecken. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass im Zuge der Umstellung auf alternative Antriebe derzeit neben dem batterieelektrischen Antrieb auch andere Technologien wieder in den Fokus rücken, unter anderem O-Busse und Brennstoffzellenfahrzeuge. Technologieoffenheit war denn auch eines der Schlagworte, das man auf der Elektrobus-Konferenz des VDV immer wieder hörte. Tamara Zieschang, Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium etwa betonte, es gebe nicht „die Lösung“, sondern jede Kommune müsse für sich selbst die passende Lösung finden, dabei auf die Gegebenheiten vor Ort schauen. Förderrichtlinien müssten daher „lokalen Gegebenheiten vor Ort Rechnung tragen und entsprechend flexibel sein“.

Doch bei allen Forderungen nach dieser Technologieoffenheit beim Einsatz und bei der Förderung kein Weg daran vorbei gehen, dass in den nächsten Jahren der batterieelektrische Antrieb den E-Bus-Bereich dominieren wird.

 

Bild: Ebusco zeigte auf der Fachmesse Elekbu den neuen Ebusco 3.0

 

Text und Bildquelle: Thomas Burgert

 

 




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