Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sieht beim Wiederhochfahren seiner ÖPNV-Leistungen große Herausforderungen auf sich zu kommen. Zurzeit seinen das Leistungsangebot - auch aufgrund eines Fahrgastrückganges von bis zu 90 % - deutlich reduziert. Zudem herrsche ein erheblicher Personal- und zum Teil Ersatzteilmangel bei den Verbandsunternehmen.
Sollten Bund und Länder entscheiden, dass das gesellschaftliche Leben über die Lockerung der Ausgangsbeschränkungen allmählich wieder normalisiert wird, ist aus Sicht der Verkehrsunternehmen ein schrittweises Vorgehen und eine frühzeitige Abstimmung notwendig, damit bei Bus und Bahn rechtzeitig notwendige Vorbereitungen für den betrieblichen Hochlauf getroffen werden können. Oliver Wolff, VDV-Hauptgeschäftsführer: „Wenn wir 7 bis 14 Tage Vorlauf haben, können wir in den Hauptverkehrszeiten nahezu 100 % Angebot fahren. Damit die Fahrgäste dennoch gewisse Abstände untereinander einhalten können, müssen die politischen Entscheidungsträger die Nachfragespitzen glätten: Der jetzt nahezu gleichzeitige Schul- und Kita-Beginn muss von Fall zu Fall verschoben werden. Die Arbeit von zu Hause und flexible Arbeitszeiten sollten weiter großzügig genutzt werden, um zu dichte Fahrgastansammlungen zu vermeiden. Außerdem sollte in Stoßzeiten auf nicht unbedingt notwendige Fahrten mit den Öffentlichen verzichtet werden.“
Die Vorlaufzeit benötigen die Unternehmen, um Dienst- und Fahrpläne anzupassen und zusätzliche Fahrzeuge einsatzbereit zu machen. Die Fahrgäste sind aufgerufen, mehr Zeit einzuplanen und früher oder später als gewohnt zu fahren. Oliver Wolff: „Es gelten die Hygiene-Empfehlungen der Gesundheitsbehörden und des Robert-Koch-Institutes – ob im Supermarkt, in der Schule oder im Bus. Hygiene betrifft alle Lebensbereiche.“
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