Zum zweiten Mal in der Pandemie hat der RDA seine RDA Group Travel Expo (RDA GTE) in Köln unter corona-bedingten Hygienemaßnahmen realisieren können. Am 27. und 28. Juli öffneten sich für diesen Branchentreff die Tore der Messehalle 9. Rund 200 Aussteller und Unteraussteller boten ihre Produkte und Ideen den anreisenden Fachleuten der Tourismusbranche an.
Der Rahmen der Präsentation entsprach dabei weitgehend dem der ersten RDA GTE in COVID-19-Zeiten im letzten Jahr. Und hier standen ganz eindeutig Sicherheit und Hygiene im Vordergrund. Ein klassisches „Messe-Feeling“ konnte dadurch zwar erneut nicht aufkommen, war aber auch von den Besuchern nicht erwartet worden. Erst recht nicht von jenen Gästen, die bereits die RDA GTE 2020 besucht hatten.
Optisch boten die Stände der einzelnen Anbieter ihren Gästen wenige Anreize. Die meisten hatten auf Normstände gesetzt. Allein die Messestände von Behringer Touristik, Die Perlen an der Nordseeküste, Service-Reisen, Slowenia und Visit Luxembourg trugen einen individualisierten Charakter.
Zudem erlaubten die Hygienevorschriften wenig Dekoratives und zu den jeweiligen Gesprächspartner an den Ständen musste Abstand gehalten werden. Auch entzerrten die überbreiten Gänge, hier konnte man glatt einen Bus quer durchschieben, den Messeaufbau. Ein geschlossenes „Marktbild“ kam so nicht zustande. Aber das war ebenfalls eine Sicherheitsvorgabe, um Ansteckungsgefahren zu minimieren. Entsprechend verlief sich die im Vergleich zu Messen aus der Vorcorona-Zeit spürbar geringe Besucherzahl schnell.
Trotzdem waren die meisten Aussteller und Besucher zufrieden. „Ob ein Workshop unter Corona Auflagen mit Abstand und breiten Gängen dazu beiträgt, die Stimmung der Branche zu heben, ist sicherlich zu diskutieren. Was uns aber aufgefallen ist, ist das entgegen unserer Erwartung die Busunternehmer und Kunden recht konstruktiv und realistisch in die Zukunft schauen. Es wird nicht mehr geklagt, sondern die Zukunft angepackt. Die Zeiten des Jammers sind vorbei - das ist doch ein gutes Zeichen“, so das Urteil von Uli Gerstmeier, Geschäftsführer von Appina Travel.
Auch am Stand des Hotels Arzlerhof aus Österreich, der eigentlich eher abseits platziert lag, war man sehr zufrieden. Zwanzig bis dreißig gute Gespräche habe man an den beiden Tagen gehabt, wobei der erste der beiden Tage in Sachen Besucheranzahl schon der dominante war.
Dass die Gespräche in der Regel sehr konstruktive waren, ist dabei wenig verwunderlich. Denn wer sich in Pandemie-Zeiten auf den Weg nach Köln zu einer vergleichsweise kleinen Verkaufsmesse mit 143 Ausstellerständen macht - es kamen durchaus auch Gäste aus dem benachbarten Ausland -, tut dieses sehr zielgerichtet mit der festen Absicht, sein Geschäft als Reiseveranstalter wieder zu reaktiveren und dem Willen dafür, das persönliche Gespräch – von Angesicht zu Angesicht – mit seinen Geschäftspartnern zu suchen.
Denn gerade das war die RDA GTE Köln 2021: Ein erster touristischer Branchentreff in diesem Jahr, der eben nicht digital ablief, sondern reale Begegnungen und Verkaufsgespräche von Mensch zu Mensch bot. Ein nicht zu unterschätzender psychologischer Faktor…
Text & Bildquelle: Dirk Sanne