Daimler führt ab Frühjahr 2018 auch bei Omnibussen den Notbremsassistenten Active Brake Assist 4 (ABA 4) ein. Das System unterscheidet sich gegenüber dem Vorgänger ABA 3 u. a. darin, dass nun eine Fußgängererkennung und –warnung integriert ist.
ABA 4 warnt dabei den Fahrer optisch sowie akustisch vor einer Kollision mit Fußgängern und leitet gleichzeitig automatisch eine Teilbremsung ein. So alarmiert hat der Fahrer dann Zeit zu entscheiden, ob es ausreicht, den Passanten mittels Hupe zu warnen oder ob er ausweichen bzw. bremsen muss.
ABA 4 wird es 2018 für die Setra Reisebusse und auch für den erst kürzlich vorgestellten neuen Mercedes-Benz Tourismo geben (siehe bustreff.de-Meldung vom 20.6.), der zurzeit serienmäßig nur mit dem Notbremsassistenten AEBS (Advanced Emergency Braking System) ausgerüstet wird.
ABA 4 ist dann serienmäßiger Bestandteil des Abstandsregeltempomaten (ART), den es für einen Aufpreis von aktuell 700 Euro netto gibt.
Technisch basiert ABA 4 auf dem Vorgänger ABA 3 sowie auf einer neuen Generation der Radartechnologie, die bereits in den aktuellen Pkw und Lkw von Mercedes-Benz verwendet wird. Es handelt sich um einen elektronisch scannenden Multi-Mode-Radar, der sich aus einem Fernbereichs- und einem Nahbereichsradar zusammensetzt.
Erster erfasst in direkter Linie vor dem Reisebus mehrspurige Fahrzeuge und stationäre Hindernisse auf maximal 250 m Entfernung, einspurige Fahrzeuge wie Fahrräder auf bis zu 160 m sowie Fußgänger auf bis zu 80 m. Das Sensorsystem hat eine Reichweite von maximal 70 m und – das ist entscheidend für den Passantenschutz – erkennt sogar Fußgänger seitlich vor dem Reisebus. Der Nahbereichswinkel, in dem Personen (oder Objekte erfasst) werden können, beträgt 120 Grad. Dieser Personenschutz ist von 0 bis 50 km/h aktiv.
Das Notbremssystem ABA 4 kann zudem wie ABA 3 bei physikalisch günstigen Straßenverhältnisse einen Auffahrunfall auf stehende Hindernisse bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h komplett verhindern.
Bild: Travego Safety Coach (ABA 3) - Vollbremsung bei stehenden Hindernissen
Foto: Daimler
