Toyota präsentierte auf der diesjährigen Tokyo Motor Show, auf der eigentlich Pkw im Rampenlicht stehen, auch ihren neuen Brennstoffzellenbus „Sora“. Der Name des 10,53 m langen Stadtbusses steht dabei für Sky, Ocean, River und Air, also für die „natürlichen Elemente eines Wasserkreislaufs“ (Toyota). Das Brennstoffzellensystem, das bereits in der Toyota-Limousine Mirai (seit Dez. 2014) verbaut wird, stößt während der Fahrt keinerlei Schadstoffe aus, sondern es entsteht als Abfallprodukt lediglich Wasser(dampf).
Noch handelt es sich bloß um ein Konzept, aber in Japan ist man ehrgeizig. Das erste Serienauto kommt 2018 und im Vorfeld der Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 sollen dann mehr als 100 Brennstoffzellenbussen im Großraum Tokio rollen.
Toyota hat sich nach eigener Aussage bei der Entwicklung des Konzepts besonders auf den Komfort der Fahrgäste fokussiert. Was in Europa schon lange gängig ist, ist in Japan neu: Zum erstmals gibt es quer zur Fahrtrichtung angeordnete Sitze, die bei Nichtbenutzung automatisch hochklappen – so bleibt ausreichend Platz für Kinderwagen oder Rollstühle. Insgesamt bietet der Wagen 22 Sitz- und 56 Stehplätzen.
Interessanter als die Anordnung der Sitze ist sicherlich das Bemühen der Japaner in Sachen Sicherheit. Insgesamt acht Kameras überwachen den Innenraum als auch die Umgebung des Fahrzeuges. Die Außenkameras erkennen u. a. Fußgänger und Fahrradfahrer. Bei Gefahr warnen sie den Fahrer akustisch und visuell.
Eine Beschleunigungskontrolle garantiert möglichst sanfte Starts an Bushaltestellen und Ampeln. Ein weiteres Komfortmerkmal, das ebenfalls in Japan Premiere feiert, ist die automatische Anfahrtskontrolle: Das System erkennt Leitlinien in der Fahrbahnoberfläche und stoppt den Bus an Haltestellen im richtigen Abstand und an der richtigen Position – was den Zugang mit Kinderwagen oder Rollstühlen erleichtert.
Der Sora ist außerdem mit „ITS Connect“ ausgestattet, einem von Toyota entwickelten System zur Kommunikation zwischen den Fahrzeugen untereinander und zwischen Bus und Infrastruktur. Es unterstützt auch das „Public Transportation Priority System“ (PTPS), das öffentlichen Verkehrsmitteln an Ampeln Vorrang einräumt.
Ein paar technische Daten noch: Die beiden E-Motoren an Bord bieten jeweils 113 kW/154 PS Leistung. Das maximale Drehmoment liegt bei 335 Nm je Motor. In die 10 Fahrzeugtanks passen 600 Liter Wasserstoff.
Der Bus verfügt darüber hinaus über ein externes Notstromaggregat, das im Fall der Fälle die Energieversorgung sicherstellt (bis zu 9 kW Leistung und 235 kWh Kapazität).
Text: BUSMAGAZIN
Bildquelle: Toyota
