In Deutschland kommen bei Abbiegeunfällen an Kreuzungen und Einfahrten pro Jahr rund 30 Menschen ums Leben. 160 weitere werden schwer verletzt. Meisten wurden die Unfallopfer dabei schlicht vom Fahrer übersehen.
Ein elektronischer Abbiegeassistent ist, laut Deutschem Verkehrssicherheitsrat (DVR), ein geeignetes Mittel, solche Unfälle zu vermeiden, wie man kürzlich in einer Pressemitteilung unterstrich. Mit einem solchen System können beispielsweise rechts und unmittelbar vor dem Fahrzeug fahrende Radfahrer erkannt werden. Der Abbiegeassistent warnt dabei den Fahrer und könnte – falls nötig – selbstständig eine Bremsung des Fahrzeugs einleiten. Der DVR fordert dabei seit drei Jahren den gesetzlich verpflichtenden Einbau von Abbiegeassistenzsystemen in die Fahrzeuge. Bisher allerdings erfolglos.
Unter den Omnibussen suchte man bislang allerdings auch vergeblich nach Modellen mit einem derartigen Assistenten. Erst mit dem neuen Setra Doppelstockbus, der diesen Herbst auf den Markt kam, ist der Abbiegeassistent jetzt auch in der Omnibusbranche angekommen. Der „Sideguard Assist“ im Setra überwacht mit Radarsensoren die Spur rechts neben dem Omnibus über dessen komplette Länge. Er unterstützt den Fahrer im Tot-Winkel-Bereich und warnt beim Abbiegen vor Fußgängern, Radfahrern sowie vor stationären Hindernissen im Kurvenlauf. Eine automatische Bremsung leitet er allerdings (noch) nicht ein.
Bild: Der neue Setra Doppelstockbus verfügt als erste Bus überhaupt über einen Abbiegeassistent.
Bildquelle: Daimler