Gemäß einer aktuellen Pressemeldung des Landes Baden-Württemberg sind von den 9.300 Brückenbauwerke im Bundesland 64 Brücken mit der Zustandsnote 3,5 und schlechter bewertet.
Ab der Note 3 gelten die Bauwerke als sanierungsbedürftig, ab 3,5 heißt es „vordringlicher Sanierungsbedarf“. Baden-Württemberg investiert nach eigener Aussage im Jahr durchschnittlich 100 Mio. Euro in die Erhaltung/Sanierung der Bauwerke.
Was bedeutet nun die Note 3,5 und schlechter? Das Landesverkehrsministerium verdeutlicht das u. a. an drei Beispielen.
Zustandsnote 3,5: Die Überführung der L 308 über die Eschach bei Leutkirch ist 63 Jahre alt. Im Jahr 2011 wurden Korrosionsschäden an den Spanngliedankern festgestellt, woraufhin die Brücke zusätzlich abgestützt und die zulässige Belastung reduziert wurde. Dadurch kann die Standsicherheit und Dauerhaftigkeit der Brücke bis zum Ersatzneubau gewährleistet werden. Sie wird voraussichtlich 2020 durch eine neue Brücke ersetzt werden.
Zustandsnote 3,5: Das Regierungspräsidium Stuttgart saniert im Moment die Brücke über die L 1201 bei Aichschieß, die 1971 gebaut wurde. Die Brücke weist vor allem an den Pfeilern großflächige Betonabplatzungen auf, ein Schaden der bei Nichtbehandlung langfristig für die Standsicherheit relevant werden kann.
Zustandsnote 3,7/3,8: Im Regierungsbezirk Karlsruhe liegt auf der A 656 zwischen Heidelberg und Mannheim die Friedrichsfelder Brücke. Die Stahlbrücke mit Betonfahrbahnplatte hat großflächige Durchfeuchtungen, Korrosionsschäden an vielen Stellen und die Schutzeinrichtungen sind schadhaft. Da die Brücke zudem für eine Autobahn zu geringe Fahrspurbreiten aufweist, läuft derzeit der Ersatzneubau. Die Verkehrssicherheit ist durch die Schäden nicht mehr vollständig gegeben, mittelfristig wäre auch die Standsicherheit und Dauerhaftigkeit gefährdet. Durch die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit für Lkw auf 60 km/h kann die Brücke in der Zwischenzeit weiter sicher befahren werden.
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