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BTO International GmbH: Führungswechsel in Neustrelitz

Datum: Quelle: BUSMAGAZIN

Bei BTO, Neustrelitz, änderte sich die Führungsspitze. Geschäftsführerin Ina Mewes schied aus, Michael Bolst (48) trat ihre Nachfolge an. Wir sprachen mit ihm sowie mit Geschäftsführerin Simone Voigt und Firmeninhaber Klaus Mewes über den Wechsel und die Herausforderungen, vor denen die Mecklenburger stehen.

 

Busmagazin: Warum gab es zum Jahreswechsel einen Umbau in der Führung von BTO?

Klaus Mewes: Meine Tochter Ina Mewes entschied sich nach gründlichen Überlegungen, aus persönlichen Gründen die Geschäftsführung und das Unternehmen BTO zu verlassen. Daraufhin suchten wir in den letzten Monaten nach einem Ersatz. Wir glauben mit Michael Bolst, als neuen zweiten Geschäftsführer neben Simone Voigt, einen sehr guten Mann für die Führung unseres Unternehmens und die Lösung anstehender Aufgaben gefunden zu haben.

 

BM: Wieso haben Sie sich für Herrn Bolst entschieden?

Mewes: Michael Bolst ist für mich und BTO kein Unbekannter. Wir arbeiten seit 2006 zu seinen Zeiten bei Wörlitz Tourist, Berlin bzw., Idea-Spa, Kolberg wiederholt erfolgreich und sehr kollegial zusammen. Es zeichnet ihn aus, dass er sehr strukturiert arbeiten kann. Er erkennt, wo die Schwerpunkte liegen müssen und stellt mit Einfühlvermögen aber auch konsequent die Weichen in die richtigen Bahnen um. 

 

BM: Welche Funktion haben Sie noch in dem von Ihnen gegründeten Unternehmen?

Mewes: Die Geschäftsführung besteht aus Simone Voigt und Michael Bolst, die das operative Tagesgeschäft eigenverantwortlich leiten. Ich bin und bleibe Gesellschafter von BTO und stehe den beiden auf Wunsch mit meinem Rat zur Seite. Zudem werde ich bei strategischen Entscheidungen miteingebunden. Darüber hinaus engagiere ich mich noch als BTO-Reiseleiter in Skandinavien.

 

BM: Herr Bolst, wo wird der Schwerpunkt Ihrer Arbeit liegen?

Michael Bolst: Zu meinen Aufgaben zählen vor allem die Finanzen, das Controlling und das, was wir unter dem Stichwort Technik zusammenfassen. Dazu gehört alles, was unternehmensintern und –übergreifend sich mit Software und Kommunikation beschäftigt.

 

BM: Bedeutet die Neubesetzung zugleich eine inhaltliche Neuausrichtung von BTO?

Bolst: Von Neuausrichtung zu sprechen, wäre übertrieben. Es gilt eher Bewährtes zu erhalten und zugleich Neues zu schaffen. Auch Paketer müssen sich immer wieder einmal – zumindest in wesentlichen Details - neu positionieren und optimieren. Das hat aber im Hause BTO schon eine lange Tradition.

Beispielsweise, um in meinem Aufgabenbereich zu bleiben, können wir uns im Supply-Chain-Management noch verbessern. Buchungsstandabfragen wollen wir möglichst bald in Echtzeit darstellen können. Auch das papierlose Büro bleibt ein ernsthaft angestrebtes Ziel.

Simone Voigt: Eine weitere Herausforderung ist unser langfristig orientiertes Personalmanagement. Hier streben wir eine deutlich intensivere Vernetzung mit touristischen Ausbildungsstätten, Berufsschulen und auch der Universität Berlin an.

Über diesen Weg wollen wir zukünftig leichter Fachpersonal für uns generieren und frühzeitig an unsere Firma binden.

 

BM: Das sind eher interne Projekte…

Voigt: Die Rolle von BTO wird sich dahin entwickeln, dass wir noch stärker Impulsgeber und Netzwerker werden als bisher. Unsere Aufgabe: Die Organisation der gemeinsamen Vermarktung von Produkten unserer Kunden.

 

BM: Was soll man darunter verstehen?

Mewes: Mit unseren Zubucher-Produkten unterstützen wir schon jetzt Reiseveranstalter bei der Realisierung ihrer Reiseangebote, die sie bei uns eingekauft haben.

Die Zusammenfassung der Teilnehmer mehrerer Reiseanbieter ermöglicht den Wunschreise für die Endkunden, den der einzelne Veranstalter sonst wegen zu geringer Teilnehmerzahl hätte stornieren müssen. So schaffen wir Win-Win-Situationen für alle und in diese Richtung müssen wir weiterdenken und uns engagieren.

 

BM: War das Zubucher-Geschäft zumindest im Busreisesegment aufgrund des ausgeprägten Konkurrenzdenkens nicht immer ein äußerst zähes Ringen?

Voigt: Auch in der Bustouristik wandeln sich die Zeiten. Wir stellen zunehmend fest, dass immer mehr Unternehmen über ihre alten Schatten springen und vermehrt auf Kooperation setzen, statt nur in Konkurrenz zu denken.

 

BM: Reiseveranstalter stehen auf der eine Seite ihres Geschäfts, auf der anderen sind die Leistungsträger…

Bolst: Paketer befinden sich immer zwischen Hammer und Amboss, sprich zwischen den Kunden und den Leistungsträgern. Beiden gegenüber müssen und wollen wir als Geschäftspartner redlich auftreten und brauchen dafür eine intensive und offene Kommunikation. Dazu gehört z. B eben auch, unsere Leistungsträger regelmäßiger und frühzeitiger über die Buchungsstände zu informieren. So verschaffen wir unseren Partnern zusätzliche Handlungsspielräume.

Wir verstehen uns also zunehmend als Koordinationsstelle zwischen allen Beteiligten.

 

BM: Sie sehen sich aber auch als Impulsgeber, was meinen Sie damit?

Voigt: Die Erlebniserwartung verändert sich im Gruppenreisegeschäft. Der Gast wünscht sich vermehrt besondere Events auf seiner Reise, die diese für ihn aufwerten.

Um diesen Anspruch gerecht werden zu können, muss BTO seine Reiseangebote weiter so gestalten, dass diese individuelle Highlights haben bzw. haben können.

Das muss jetzt nicht der Riesenevent sein. Bei der Spanienreise reicht vielleicht schon der gemeinsame Kochabend lokaler Gerichte mit und bei einer einheimischen Familie, um die Reise aus dem Einerlei des Spanienangebots hervorzuheben.

Solche auf den gemeinsamen Erfolg ausgerichtete Ideen müssen wir wiederum unseren Kunden kommunizieren und natürlich mit ihnen diskutieren.

Unser Katalog ist dabei seit jeher nur ein „liebgemeinter“ Reisevorschlag und Diskussionsgrundlage für die von uns individuell erarbeiteten Angebote.

 

BM: Und, führt dieser Weg zum Erfolg?

Voigt: Natürlich ist auch bei BTO nicht alles Gold was glänzt und Rückschläge kommen vor. Aber allein 2017 hatten wir ein Auftragswachstum von knapp 20 %. Dieser Erfolg basiert einerseits sicherlich auf unserem verstärkten Außendienst und dem großen Engagement aller 28 Mitarbeiter, was man nicht unterschätzen darf.

Anderseits sind die Inhalte in unserem Portfolio über die Jahre deutlich besser geworden und das goutiert der Markt. Darüber hinaus sind unsere sehr persönliche Ansprache und Betreuung unserer Kunden ein Wettbewerbsvorteil. BTO, der kleine Paketer zum Anfassen – eine Bewertung, die wir tatsächlich ab und an aus dem Markt heraus über uns hören. Das ist feines Lob für das ganze Team und lässt uns nicht ohne Stolz auf das bisher Geleistete zurückblicken.

 

Das Interview führte Chefredakteur Dirk Sanne.

Bild: Michael Bolst, Simone Voigt, Klaus Mewes (v. l.)

Bildquelle: BTO

 




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