Der bundesweite Aktionstag, um auf die existenzbedrohende Lage der Busreisebranche aufmerksam zu machen, rollt!
RDA, gbk und bdo haben sich zusammengefunden, um der Politik geschlossen ihre Forderungen zu überbringen. „Auch wir wollen endlich wieder arbeiten dürfen und wir brauchen eine Überbrückungshilfe, um das klimafreundlichste Transportmittel als Verkehrsträger zu erhalten! Auch für den Reisebus gibt es Hygienekonzepte, die von den Verbänden erarbeitet wurde, und spätestens jetzt ist die Ungleichbehandlung des Reisebusses im Gegensatz zu Zug und Flug sachlich nicht mehr begründbar,“ eröffnet Benedikt Esser, Präsident des RDA, den Schlagabtausch.
Die Bundesregierung hat zwar in den letzten Wochen entschlossen zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern. Busunternehmen leiden jedoch erheblich stärker unter der Situation als anderen Wirtschaftszweige. Im Gegensatz zu anderen, vergleichbaren Verkehrsträgern sind sie entweder absolut verboten oder mit so hohen Auflagen versehen, dass sie wirtschaftlich unmöglich werden.
Die laufenden Kosten im Bustourismus sind hoch, nicht zuletzt auch aufgrund der seitens der Politik motivierten laufenden Finanzierung moderner umweltfreundlicher Fahrzeuge. Da es kaum Möglichkeiten gibt, das eigentliche Geschäft durch digitale Alternativen zu ersetzen, in beschränktem Umfang anzubieten oder nachzuholen, reichen die bisherigen Hilfen für den Fortbestand der Branche nun nicht aus.
Ab 11.00 Uhr rollen heute drei Fahrzeugkorsos auf unterschiedlichen Routen durch Berlin, flankiert von weiteren Bus-Demonstrationen in Düsseldorf, Dresden, Kiel, Mainz, Stuttgart und Wiesbaden, um den Forderungen der Busbranche nach finanziellen Soforthilfen – nicht Krediten – und einer bundesweiten Wiederöffnung für Busreisen Nachdruck zu verleihen!
Spitzenvertreter von RDA, gbk und bbkdo stehen in Berlin zu Gesprächen zur Verfügung, in Landeshauptstädten werden Resolutionen übergeben. Erste Signale aus der Politik deuten darauf hin, dass dort – nicht zuletzt in Nordrhein-Westfalen – die schwierige Lage der Branche verstanden und nach Lösungen gesucht wird.
Direkt im Anschluss an den Aktionstag findet noch heute Nachmittag eine Sitzung des Tourismusauschusses des Deutschen Bundestages in Berlin statt. Zu dieser ist RDA-Präsident Benedikt Esser als Sachverständiger und Vertreter der Bus- und Gruppentouristik eingeladen und wird zum einzigen Tagesordnungspunkt „Zukunft der Tourismuswirtschaft“ öffentlich angehört werden.
„Es geht um die Zukunft der deutschen Busunternehmer, der traditionellen Familienbetriebe in der Bus- und Gruppentouristik. Ich werde den 18 Ausschussmitgliedern und Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen unsere bitterernste Notstandslage unmissverständlich verdeutlichen. Ich werde die Systemrelevanz darlegen, die der Reisebus als Klimaschützer Nr.1 für den Klimaschutz, den Wiederaufbau der Tourismuswirtschaft in Deutschland und Europa und die Mobilität in unserer Gesellschaft in der Stadt und besonders auf dem Land hat. Ich trage heute den Druck von den Berliner Straßen direkt in den Deutschen Bundestag!“, erklärt Esser kurz vor Beginn des Aktionstages in Berlin.
bk/BUSMAGAZIN