Nach einer Umbaupause von 18 Monaten setzt das seit 20 Jahren bestehende Donauschwäbische Zentralmuseum (DZM) in Ulm neue Akzente. Eine interaktive und erlebnisorientierte Ausstellung zur Kulturgeschichte der Donau und des Donauraums bietet ab sofort auf 550 m2 erfahrbare Geschichten für die ganze Familie. Herzstück des Museums bleibt die Darstellung der Geschichte der Donauschwaben vom ausgehenden 17. Jh. bis in die Gegenwart. Die historische Dauerausstellung auf 950 m2 wurde im Rahmen des Umbaus grundlegend modernisiert und aktualisiert.
Die Umbaumaßnahmen wurden von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Ulm zu je einem Drittel mit einem Gesamtetat von 1,65 Mio. Euro gefördert. Die Stadt Ulm unterstützte zudem weitere bauliche Modernisierungsmaßnahmen in Höhe von fast 1 Mio. Euro.
Die neu gestaltete Erlebnisausstellung „Donau. Flussgeschichten“ ergänzt das Angebot des DZM neben der aktualisierten Ausstellung zu den Donauschwaben um eine zweite Attraktion. In den Blick genommen wird der gesamte Verlauf der Donau von der Quelle im Schwarzwald bis zum Donaudelta am Schwarzen Meer. Die Donau ist der einzige große Fluss in Europa, der von West nach Ost fließt und der mit fast 3.000 km Länge seit jeher zu den wichtigsten Handelswasserstraßen, zugleich aber auch zu einem nur wenig bekannten Kulturraum gehört. Im Einzugsbereich der Donau leben mehr als 100 Mio. Menschen. Von einigen berichtet die neue Ausstellung „Donau. Flussgeschichten“. Mit Objekten, Fotografien, Filmen und Illustrationen präsentiert sie 22 erstaunliche, unterhaltsame oder berührende Geschichten vom Leben und den Menschen an der Donau.
Mit neuem Titel, spannenden Exponaten aus dem Depot und neuen interaktiven Elementen führt die überarbeitete Ausstellung „Donauschwaben. Aufbruch und Begegnung“ in die Lebenswelt der Menschen, die im 18. Jh. über die Donau nach Ungarn ausgewandert waren. Die Ausstellung zeigt ihr Leben in einer Vielvölkerregion. Zeitzeugen aus dem 20. Jh. berichten in Video-Interviews von ihrem Schicksal als Angehörige einer Minderheit während der kommunistischen Regimes in Rumänien, Ungarn und Jugoslawien. Die Donauschwaben und ihre Nachkommen leben heute in vielen Ländern auf der ganzen Welt: in den ehemaligen Siedlungsgebieten in Ostmittel- und Südosteuropa, in Deutschland und Österreich, aber auch in Brasilien und den USA.
Das DZM mit Standort Ulm bildet einen wichtigen Ausgangspunkt für Geschichte und Zukunft des Donauraums. Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Mit seinen zahlreichen Ausstellungen, internationalen Kooperationen und Begegnungsprojekten hält das Donauschwäbische Zentralmuseum bereits seit mehr als 20 Jahren die Erinnerung an die wechselvolle Kultur- und Migrationsgeschichte des Donauraums wach. Damit ist das DZM heute ein lebendiger Ort der kulturellen Verständigung und setzt zugleich wichtige Impulse für eine gemeinsame europäische Identität.“ Weitere Informationen: www.dzm-museum.de
Bild: Dicke Mauern, viel dahinter: das Donauschwäbische Zentralmuseum in Ulm.
Bildquelle: DZM