Alles schaut auf Frankfurt – wer seine Kunsthighlights so anpreist, hat echte Meisterwerke in petto und ist sich seiner Sache als Publikumsmagnet im Städtetourismus sicher. Beides trifft zu, denn die hessische Metropole sorgt im Herbst 2021 für Staunen – nicht nur in der Kunstwelt. Rembrandt im Städel, Paula Modersohn-Becker in der Schirn, die Neueröffnungen des Deutschen Romantik-Museums und des Museums of Modern Electronic Music sowie die Wiedereröffnung des Dialogmuseums Frankfurt. Neu sind immer noch das Jüdische Museum mit zwei Standorten sowie die Altstadt. Damit nicht genug – der Palmengarten feiert 2021 seinen 150. Geburtstag.
Werke von Rembrandt und Modersohn-Becker im Städel und in der Schirn zu sehen
Innerhalb von drei Tagen starten mit Rembrandt im Städel Museum und Paula Modersohn-Becker in der Schirrn Kunsthalle zwei Ausstellungen mit Publikumsmagneten der Malerei. Vom 6. Oktober 2021 bis 30. Januar 2022 macht das Städel unter dem Titel „Nennt mich Rembrandt“ dessen Aufstieg zum international gefeierten Maler in seinen Jahren in Amsterdam zum Thema. Im Mittelpunkt der gemeinsam mit der National Gallery of Canada konzipierten Ausstellung stehen Gruppen von Gemälden, die das kreative Netzwerk Rembrandts und seiner Zeitgenossen deutlich machen. Dabei kommt besonders die künstlerische Bandbreite des Genies zur Geltung, denn sein Werk umfasst neben Landschaften, Genreszenen und Stillleben vor allem Historienbilder und Portraits. Leihgaben aus Berlin, Dresden, Amsterdam, London, Madrid und Washington unterstreichen die Bedeutung dieser Ausstellung.
Zwei Tage später legt die Schirn mit einer ähnlich bedeutenden Werkschau nach. Die mitten in der Altstadt gelegene Kunsthalle zeigt mit Paula Modersohn-Becker vom 8. Oktober 2021 bis 6. Februar 2022 Werke der bedeutendsten deutschen Vertreterin der Klassischen Moderne. Die umfassende Retrospektive umfasst rund 120 Gemälde und Zeichnungen aus allen Schaffensphasen der Künstlerin. Dabei kommen neben eindrucksvollen Serien und Bildmotiven auch Modersohn-Beckers außergewöhnlicher Malduktus und die früh einsetzende Rezeption ihrer Arbeiten zur Geltung.
Neue Museen: Deutsches Romantik-Museum und MOMEM
Für den Herbst ist die Neueröffnung des Deutschen Romantik-Museums direkt neben dem Goethe-Haus geplant. Auf Basis der umfassenden Sammlung des Freien Deutschen Hochstifts als Träger des Goethe-Hauses entsteht hier ein Ausstellungsgebäude, das die gesamte Epoche der Romantik abbildet. Dazu zählen Ausstellungsflächen von ca. 400 m2 für die Gemäldegalerie der Goethezeit, 400 m2 für die Epoche der Romanik und 400 m2 für Wechselausstellungen sowie der Eingangsbereich u.a. mit Kasse und Museumsladen. Weitere Informationen auf www.deutsches-romantik-museum.de.
Ebenfalls neu, aber künstlerisch in eine ganz andere Richtung tendierend, ist das Museum of Modern Electronic Music (MOMEM). Das einzigartige Ausstellungshaus nahe der Hauptwache feiert Frankfurt als einen Ursprungsort von Techno- sowie House-Music und zeugt Branchengrößen von Kraftwerk bis Daft Punk, von Sven Väth bis DJ Talla Tribut. Das MOMEM soll aber mehr als nur ein Museum sein, die Initiatoren verstehen es als Kulturzentrum und Heimat für alle Aspekte der modernen deutschen Club-Kultur. Der Termin 9. September 2021 für die avisierte Wiedereröffnung des Dialogmuseums Frankfurt nahe der Hauptwache steht. Dabei gibt es hier nichts zu sehen, trotzdem bietet das Haus jede Menge überraschender Entdeckungen. Der Clou – die Gäste lernen das Museum im Dunkeln kennen und dabei auch jede Menge über sich und die eigene Wahrnehmung.
Premiere für Blüten- und Schmetterlingshaus im Palmengarten
Weitere, sich für eine Führung anbietende Sehenswürdigkeiten Frankfurts sind das 2020 wiedereröffnete Jüdische Museum mit seinen beiden Standorten sowie die neue Altstadt. Und bei so viel Neuem am Main mischt auch eine Frankfurter Institution kräftig mit. Der Palmengarten feiert 2021 seinen 150. Geburtstag und gönnt sich im Jubiläumsjahr ein neues Blüten- und Schmetterlingshaus. Seit Anfang August ist die neue Attraktion mitsamt der neuen Dauerausstellung „Abgestaubt – von Blüten und ihren Besuchern“ eröffnet. Eine Führung dauert ca. 90 Minuten und kostet für Erwachsene 4 E p.P. und für Kinder bis 18 Jahre 2 E zzgl. zum Eintrittspreis.
Weitere Informationen: Tourismus+Congress GmbH Frankfurt a.M., Henrike Teßmer, Tel. 069/247455451, tessmer@infofrankfurt.de, www.frankfurt-tourismus.de/reiseplaner-
Text: Ralf Theisen
Bild: Das Deutsche Romantik-Museum direkt neben dem Goethe-Haus in Frankfurt soll im Herbst dieses Jahres eröffnet werden.
Bildquelle: Alexander Paul Englert