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Irizar i6S: Ein guter Schritt voran

Datum: Quelle: BUSMAGAZIN

Wir hatten die exklusive Gelegenheit, den Reisebus Irizar i6S in HD-Ausführung als 12,2 m langen Zweiachser mit 3,7 m Höhe zu testen, der ganz frisch in Deutschland eingetroffen ist. Als Start und Ziel unserer Runde in den Westerwald bot sich natürlich der neue Sitz der Irizar Deutschland GmbH im rheinland-pfälzischen Neuwied an.

Äußerlich unterscheiden sich i6 und i6S nur geringfügig voneinander. Einzig das Design der Front wurde etwas geschärft. Der Rundgang ums Fahrzeug und eine Inspektion des Innenraums machen schnell klar: Üppige Spaltmaße und nachlässige Verarbeitung bei Verfugungen oder Verklebungen gehören der Vergangenheit an. Hier ist durchweg sehr sauber in der Herstellung gearbeitet worden.

Doch wie schlägt sich der Klasse-3-Reisebus mit nun eigenem Irizar-Fahrgestell? Das wollten wir auf dem profilierten Rundkurs durch den Westerwald erfahren. Was da auf Chassisseite werkelt, sind durchweg bekannte und bewährte Komponenten. So findet sich hier die einzelradaufgehängte ZF RL 82 EC in der beliebten Kombination mit der ZF A 132 Hypoid-Direkttriebachse. Ebenfalls vom Bodensee stammt das Getriebe in Form des automatisierten ZF AS Tronic 12 AS 2301. Und auch der Common-Rail-Sechszylinder DAF MX-11 291 ist ein alter Bekannter.

Worauf es allerdings ankommt, ist ein reibungsloses Zusammenspiel der erprobten Bestandteile. Gerade die AS Tronic verlangt bekanntermaßen eine genaue Konfiguration, um nicht in hektische Betriebsamkeit zu verfallen. Das haben die Irizar-Techniker in Verbindung mit ZF bestens gelöst. In der Beschleunigungsphase werden souverän Gänge übersprungen, wenn es die Fahrdaten zulassen. Die Zugkraftunterbrechungen sind relativ moderat, während auch beim Abbiegen, in Kreisverkehren oder beim Rangieren die Schaltroutine nie durcheinander gerät.

Ebenso stoisch verrichtet das Fahrwerk seine Tätigkeit und lässt ein versiertes Scania-Chassis schnell vergessen. Wenn wir auch leer unterwegs waren, so erhielten wir dennoch einen Eindruck von der Genauigkeit der Abstimmung. Nick- und Wankbewegungen äußerten sich nur sehr dezent, Querfugen schluckte das Federwerk mühelos.

Wenig auszusetzen gab es auch an der Performance des 396 PS starken DAF-Triebwerks, das mit den teilweise knackigen Anstiegen im Westerwald trotz relativ lang übersetzter Hinterachse gut zurecht kam.

Mit 256.500 Euro ist das gut ausgestattete Testfahrzeug sicherlich kein Schnäppchen, liegt aber dennoch einige zehntausend Euro unter einer vergleichbar ausgestatteten Setra ComfortClass sowie dem Neoplan Tourliner und in einer Preisklasse mit dem (bisherigen) Mercedes-Benz Tourismo – Modelle, mit denen sich der Baske in Zukunft messen muss.

 

Bild und Text: Claus Bünnagel

Einen ausführlichen Fahreindruck vom Irizar i6S finden Sie im BUSMAGAZIN Ausgabe 8/9




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