Auch Iveco setzt bei seinen Fahrzeugen auf Schutzmaßnahmen gegenüber einer potenziellen Ansteckung mit Corona-Viren. Dazu zählt der Schutz des Fahrerarbeitsplatzes durch den Einbau einer Trennscheibe, die den Fahrer von den Fahrgästen trennt und diese somit voreinander schützt. Die Fahrerschutzscheibe wird schon länger in einigen Stadtbussen wie dem Urbanway, Crealis und Crossway Low Entry verbaut und ist ab sofort auch als Nachrüstlösung sowie bei allen zukünftigen Bestellungen für das gesamte Busportfolio einschließlich Crossway und Evadys, verfügbar. Hierbei handelt es sich um eine OEM-Lösung, bei der Glas nach ECE R43 (Sicherheitsglas) zum Einsatz kommt.
In der Nähe der Türen sind automatische kontaktlose hydroalkoholische Gelspender installiert, damit sich die Fahrgäste ihre Hände beim Ein- und Aussteigen desinfizieren können. Diese Spender funktionieren mehrere tausende Male, bevor die Batterien ausgetauscht oder aufgeladen werden müssen.
Als Vorsichtsmaßnahme empfiehlt sich zusätzlich zu den Barrieremaßnahmen ein vermehrter Luftaustausch, um die virale Belastung in geschlossenen Räumen zu reduzieren. Daher hat Iveco Bus seine Klimaanlagen modifiziert, um den Anteil der in das Fahrzeug einströmenden Außenluft zu erhöhen. Diese Option sei bereits für den Crossway LE, Crossway und Evadys verfügbar, heißt es in einer Pressemitteilung. Ob Iveco auch an dem Einbau von Virenfiltern in seinen Klimaanlagen denkt, wie es Daimler tut, ließ der Pressemeldung nicht entnehmen.
Iveco Bus testet des Weiteren, laut eigener Aussage, in Zusammenarbeit mit mehreren Lieferanten die Wirksamkeit von Beschichtungen mit antibakteriellen, -fungiziden und -viralen Eigenschaften für die Innenraummaterialien wie Kunststoffe, Leder oder Stoffe.
Um die Luft im Fahrzeuginnenraum zu reinigen, arbeitet der Hersteller testweise auch mit Ozon-, UV- und Elektrolysesysteme, die in der Nähe der inneren Luftansaugzonen installiert sind. Diese Systeme arbeiten kontinuierlich und desinfizieren die umgewälzte Luft und machen somit alle Viren unschädlich.
Um das Innere der Fahrzeuge automatisch und täglich zu dekontaminieren, ist ein weiteres Gerät in der Entwicklung: Ein virenabtötendes Mittel wird dazu einige Minuten lang vernebelt, mit dem Ziel ohne menschliches Zutun alle Oberflächen des Fahrzeugs sowie das Innere von Lüftungskanälen und Klimaanlagen zu behandeln.
Zudem ist Iveco sehr an Nanotechnologien interessiert. Bei der Nanobeschichtung wird ein langlebiges Produkt in Form winziger Tröpfchen verdampft. Das setzt sich dann auf den Oberflächen des Fahrzeugs, einschließlich der Sitze, Griffe und Haltestangen ab und desinfiziert diese. Erste Studien zu diesem Verfahren, das mehrere Monate lang wirksam sein kann, finden bereits statt.
Bildquelle: Iveco Bus