Mecklenburg-Vorpommern: Angst vor dem Lockdown
Laut einer aktuellen Umfrage des Landestourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, an der sich rund 430 Unternehmen beteiligten, wächst in der Branche im Angesicht steigender Infektionszahlen die Angst vor einem zweiten Lockdown. Demnach fürchten 75 % der Unternehmen eine erneute Schließung des Tourismus.
Die Umfrage macht deutlich: Auch wenn die Branche in den Sommermonaten und im frühen Herbst durch eine starke Nachfrage einiges an Verlusten aufholen konnte – per August konnten diese nicht ausgeglichen werden. Im Gegenteil: Von April bis August schlägt in der Tourismusbranche ein Umsatzminus von rund 25 % zu Buche. Allein im April und Mai verzeichneten die Betriebe einen Umsatzrückgang von mindestens durchschnittlich 50 %. Für die kommenden Monate werden noch höhere Einbußen erwartet: für November ein Minus von 33 %; für Dezember ein Minus von 40 %.
Die aktuellen Entwicklungen lassen den Ruf der Branche nach Unterstützung in den mutmaßlich schwierigen Herbst- und Winterzeiten lauter werden. Laut Umfrage setzen 60 % der Befragten auf die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes, ebenso viele hoffen auf Hilfen in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen; 20 % sprechen sich für Überbrückungshilfen aus.
Im Moment sind der Umfrage zufolge 15 % der touristischen Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern auf staatliche Hilfen angewiesen. Mit einem Anteil von knapp 9 % befindet sich derzeit etwa jeder elfte Mitarbeiter im Tourismus in Kurzarbeit, auch hier ist die Tendenz leicht steigend.
Grafik: Landestourismusverband Mecklenburg-Vorpommern