Seit Jahren sorgt die Stadt Salzburg immer wieder wegen ihrer Vorgehensweise gegen Reisebusse für Aufregung in der Branche. Das einheitliche Fahrverbot in der Stadt wurde vor einiger Zeit zwar – bis auf Sperrzonen – aufgehoben, doch die Busse dürfen in der Stadt weder Halten noch Parken, dazu sind gebührenpflichtige Parkplätze eingerichtet worden.
Fiaker und O-Busse: Ein typisches Bild in der Stadt Salzburg. Für Reisebusse gelten strenge Regeln, die ab sofort stark kontrolliert werden.
Doch viele Busunternehmer halten sich nicht an diese Regelungen und stellen ihre Fahrzeuge in der Stadt ab, das kritisiert der Salzburger Stadtrat Johann Padutsch, der seit letztem Jahr eine schärfere Gangart gegen falsch parkende Reisebusse androht. Damals wurde er dafür vom Vizebürgermeister Harald Preuner scharf kritisiert, doch jetzt haben sich die beiden laut einem Bericht des ORF geeinigt.
„Wenn wir uns an das letzte Jahr erinnern, dann ist die Stimmung gekippt. Es gab zu Recht wütende Proteste. In einem Rechtsstaat kann es nicht so sein, dass sich Teile einer bestimmten Gruppe überhaupt nicht um Vorgaben scheren. Tun, was ihnen gerade einfällt, obwohl sie wissen, dass es illegal ist und die Bevölkerung belastet“, wird Padutsch auf der Homepage des Senders zitiert.
Am Pfingstwochenende begann die „Strafaktion gegen Reisebusse“. Falsch parkende Reisebusse werden von nun an streng kontrolliert und den Busfahrern drohen 100,- Euro Bußgeld beim ersten Mal, im Wiederholungsfall 700,- Euro.
Am Freitag, dem 25. Mai, wurden die ersten Kontrollen durchgeführt und falsch abgestellte Fahrzeuge mit Radklammern versehen. Ein Etikett auf der Frontscheibe weist den Busfahrer auf die Radklammer hin, darauf findet er die Nummer des zuständigen Polizeibeamten, der „die persönlichen Daten für ein Verwaltungsstrafverfahren auf- und die Radklammer wieder abnimmt“, erläuterte Roland Schagerl, Leiter des Strafamtes beim Salzburger Magistrat dem ORF. „Ich habe damit gerechnet, dass wir niemanden erwischen, weil in vielen Medien ausführlich darüber berichtet wurde. Ich dachte, Busunternehmer und Lenker sprechen sich untereinander ab. Allein für Freitag wurden zehn Strafverfügungen vorbereitet."
Vizebürgermeister Harald Preuner ist klar, dass „der Plan durchaus heikel ist, immerhin lebt Salzburg auch von den Bustouristen“. Er versprach, Busunternehmen, Fremdenführer und Reisebüros mit Informationen zu versorgen, „damit klargestellt ist, dass wir hier nicht mehr zusehen können".
Hintergrundinfo – Busregelung in Salzburg:
Seit Januar 2006 gilt:
- Aufhebung des Fahrverbots für Reisebusse in der Stadt Salzburg, in den Sperrzonen (Innere Sperrzone/ Fußgängerzone und Sperrzonenbereich Leopoldskron) bleibt das Fahrverbot bestehen
- Wegfall der Busparkkarten/Vignetten
- Erhebung einer Parkgebühr in Höhe von 38,- Euro (inkl. 20% Ust.), pro Tag/ 24 Stunden für das Parken auf den Busparkplätzen Nord (Autobahnabfahrt Salzburg-Nord) und am P+R Süd (Alpenstraße an der Hellbrunner Brücke)
- Reisebusse mit Gästen die in der Stadt nächtigen, zahlen – unabhängig von der Aufenthaltsdauer – eine einmalige Parkgebühr in Höhe von 38,- Euro (inkl. 20% Ust.)
- Parkgebühr fällt nicht an, wenn auf dem Hotel-/ Restaurant-Parkplatz geparkt werden kann
- Ausgabe von Parktickets erfolgt an automatischer Schrankenanlage
- Beibehaltung des gesamtstädtischen Halte- und Parkverbots für Reisebusse in der Stadt Salzburg – ausgenommen auf den Busparkplätzen Nord und Süd, Hellbrunn bzw. Busparkplätzen bei Hotels und Restaurants etc.
In den Genuss kostenlosen Parkens kommen Reisebusse auf dem Busparkplatz Hellbrunn, wenn der Aufenthalt mit einem Besuch der Wasserspiele oder eines Essens der gesamten Gruppe im Gasthaus zu Schloss Hellbrunn verbunden ist. Für Busse, die Hellbrunn nur als Parkplatz nützen wollen, gilt der generelle Tarif von Euro 38,- (inkl. 20% Ust).
Die Busterminals Nord (Paris-Lodron-Straße) und Süd (Erzabt-Klotz-Straße) sind nur zum Aus- und Einsteigen der Fahrgäste gedacht.
Die Fahrer werden im Interesse der nachfolgenden Kollegen gebeten, nach dem Aussteigen der Fahrgäste den Bus sofort wegzufahren und den Haltestellenbereich nur zum tatsächlichen Einsteigen der Fahrgäste, nicht zum Warten auf diese, anzufahren. Bei Nichteinhaltung der geltenden Regelungen muss mit Polizeistrafen gerechnet werden. - Gratis Shuttle-Service (nur für Busfahrer!) – entsprechend Fahrplan – vom Busparkplatz Nord zum Terminal Paris-Lodron-Straße und zurück. Vom Busparkplatz Süd gibt es Busverbindungen ins Zentrum.
Angaben ohne Gewähr. Weitere Infos unter www.stadt-salzburg.at