Fahrerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren gewinnen weltweit an Akzeptanz. Insbesondere in China und Japan herrscht bereits eine erkennbar große Offenheit gegenüber den Vorteilen des automatisierten Fahrens. Dagegen stehen die Menschen in Deutschland, Frankreich und den USA dem noch abwartend gegenüber.
Insgesamt sind die technologischen Möglichkeiten beim automatisierten Fahren weitaus stärker vorangeschritten als die aktuelle Bereitschaft der Fahrerinnen und Fahrer, diese auch zu nutzen. Anders sieht es hingegen bei Fahrerassistenzsystemen aus – hier zeigt sich in allen fünf Ländern eine durchweg große Aufgeschlossenheit im Besonderen gegenüber sicherheitsrelevanten Funktionen. Das sind zentrale Ergebnisse der aktuellen Continental-Mobilitätsstudie. Dafür hat das Sozialforschungsinstitut infas in den fünf Ländern bevölkerungsrepräsentative Stichproben von jeweils rund 1.000 Menschen zu deren Mobilitätsverhalten befragt.
Klares Ergebnis: Die meisten Autofahrer sitzen aus Überzeugung selbst am Steuer des eigenen Wagens. Neue Technologien sind ihnen zwar wichtig. Die Kontrolle voll und ganz abzugeben, ist allerdings für viele Menschen noch nicht vorstellbar. Gerade in Deutschland, Frankreich und den USA gibt eine Mehrheit an, dass sie ungern einer Technologie das Steuer überlassen würde. Jeweils mehr als die Hälfte der Befragten in den drei Ländern findet, dass automatisiertes Fahren zwar nützlich, aber auch ein wenig erschreckend sei. Besonders auffällig ist diese Einschätzung in den USA. Hier blicken 75 % der Befragten mit Sorge auf das Thema, deutlich mehr als in den Vergleichsländern. Dieser Wert hat sich seit dem Jahr 2018 nicht verändert.
Auffällig ist der große Kontrast beim Blick nach Fernost. In China und Japan stehen die Menschen der Technologie wesentlich positiver gegenüber. 91 % (China) beziehungsweise 82 % (Japan) halten das automatisierte Fahren für eine nützliche Entwicklung. 79 % (China) und 67 % (Japan) gehen zudem davon aus, dass die Technologie in den kommenden fünf bis zehn Jahren zum festen Bestandteil des alltäglichen Straßenverkehrs wird.
Viel Übereinstimmung herrscht länderübergreifend bei den angegebenen Gründen, die aktuell insbesondere gegen das automatisierte Fahren sprechen: In allen Ländern sagen rund 80 %, dass die Gesetzgebung bisher keinen entsprechenden Rechtsrahmen für die technische Entwicklung auf Herstellerseite geschaffen habe. Aus Sicht der Befragten bedarf es zusätzlich zentraler rechtlicher Leitplanken durch die Politik für den Einsatz im täglichen Straßenverkehr.
An genereller Technologieoffenheit mangelt es den Menschen in den fünf befragten Ländern nicht, ganz im Gegenteil: Ein Großteil der Menschen in Deutschland, Frankreich, den USA, China und Japan ist heute schon offen dafür, Teilaufgaben wie das Einparken vollständig an Assistenten abzugeben oder sich im Verkehr durch Technologie unterstützen zu lassen, etwa durch einen Abbiegeassistenten. Vor allem die Menschen in China (91 %) begrüßen im Rahmen der Mobilitätsstudie einen Rechtsabbiegeassistenten, der speziell Radfahrer und Fußgänger vor abbiegenden Fahrzeugen schützt. Aber auch in den anderen vier Befragungsländern lässt sich ein großes Interesse an dieser Entwicklung erkennen – mehr als 70 % aller Befragten würden den Abbiegeassistenten im Straßenverkehr nutzen wollen. Dabei machen besonders Japaner ihre Entscheidung vom Preis abhängig.
Seit 2011 führt das Technologieunternehmen Continental mit Unterstützung des Markt- und Sozialforschungsinstituts infas in regelmäßigen Abständen die Continental-Mobilitätsstudie zu unterschiedlichen Fokusthemen durch.
Die aktuelle Mobilitätsstudie ist bereits die sechste Auflage der Studie, bei der jeweils Menschen in Deutschland, Frankreich, den USA, China und Japan zu ihren Einstellungen hinsichtlich verschiedener Aspekte der Mobilität befragt werden.
Quelle: Continental
Bildquelle: Continental