Wenn nicht schnell Hilfe kommt, ist die Tourismuswirtschaft am Ende. So das dringende Signal der Branche an die Politik. Hintergrund ist die heutige (13.5.) gerade beginnende 43. Sitzung des Ausschusses für Tourismus. Hier berichtet die Bundesregierung u. a. zur Lage der Tourismuswirtschaft infolge der Corona-Pandemie. Und sie informiert die aktuell unternommenen Arbeitsschritte hinsichtlich der Aufstellung eines Rettungsfonds für die Reisewirtschaft.
Reisebüros, Reiseveranstalter, Fluggesellschaften und Busunternehmen, Hotels, Restaurants und weitere Akteure des Deutschlandtourismus – ihnen allen ist aufgrund der Corona-Krise die Geschäftsgrundlage weggesackt, so die Klage der Branchenverbände. Viele Unternehmen stehen jetzt unverschuldet vor dem Aus. Auf finanzielle Unterstützung wartet die Branche aber bisher vergeblich, bilanzieren die Verbände BTW, Dehoga, DRV, DTV, IHA, RDA und VIR. Und das, obwohl die Tourismus- und Reisewirtschaft eine der ersten Branchen war, die unmittelbar von der Corona-Krise betroffen war – und wohl mit am längsten brauchen wird, um sich zu erholen.
„Ein beträchtlicher Teil des deutschen wirtschaftlichen Mittelstands läuft Gefahr, innerhalb weniger Wochen komplett wegzubrechen. Über eine Million Arbeitsplätze sind unverschuldet in Gefahr geraten. Die Rücklagen sind aufgebraucht. Ohne einen Rettungsfonds mit schnellen, direkten Finanzhilfen werden wir es nicht schaffen“, so Dr. Michael Frenzel, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW).
Die Branche gilt als einer der größten Arbeitgeber des Landes. Mit insgesamt rund 3 Mio. Beschäftigten liegt der Tourismus auf Augenhöhe mit der Automobil- oder Maschinenbauindustrie. Die Tourismuswirtschaft steht für 4 % der Bruttowertschöpfung in Deutschland. Darüber hinaus trägt sie zur Stabilität vieler Destinationen dieser Welt bei, indem sie in Europa, aber auch in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern Arbeitsplätze schafft und Menschen Perspektiven eröffnet. Dieses Potenzial der weltumspannenden Reisewirtschaft ist mit kaum einem anderen Wirtschaftszweig vergleichbar, unterstreichen die Verbände.
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