Die Union Reiseversicherung AG (URV) zeigt sich mit ihrem Geschäft im letzten Jahr zufrieden: „Unser Deutschland-Geschäft ist im vergangenen Jahr, trotz der Pandemie, stabil geblieben“, so Katharina Jessel, Vorstandsmitglied der URV.
Demnach haben sich die Beitragseinnahmen auf einem stabilen Niveau entwickelt und sind nur um gut 2 % auf 64,5 (65,9) Mio. Euro zurückgegangen. Die Reise-Rücktrittskosten-Versicherung erreichte mit Beitragseinnahmen von 68,7 (84,7) Mio. Euro bzw. rund 90 (72) % erneut den höchsten Anteil am Gesamtumsatz. Die gebuchten Bruttobeiträge sind um 35 % gegenüber dem Vorjahr auf 76,6 (117,7) Mio. Euro zurückgegangen.
Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle gingen allerdings in Folge der eingeschränkten Reisemöglichkeiten überproportional zu den Beitragseinnahmen auf 23,4 (71,3) Mio. Euro zurück.
Im Englandgeschäft änderte sich die Strategie der URV dagegen gravierend. Nachdem man über 20 Jahre mit dem Versicherungspartner TIF-Group erfolgreich in UK operiert hat, zieht man sich nun aus dem britischen Markt zurück. Infolge der Entscheidung zum Brexit haben sich die Rahmenbedingungen für EU-Versicherer im Vereinigten Königreich grundlegend verändert. In Einklang mit den lokalen Aufsichtsbestimmungen soll bis zum 31. Dezember 2022 der Rückzug aus dem britischen Markt vollzogen sein.
Trotz des Überfalls Russlands auf die Ukraine und dem dortigen Krieg wirkt sich dieser nach Ansicht der URV nur geringfügig auf das Reiseverhalten aus. Der Krieg in der Ukraine und die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland haben zwar de facto zu einer Einstellung touristischer Reisen in beide Länder geführt. Und die Überflugverbote infolge der politischen Maßnahmen werden sich aller Voraussicht nach auch auf die Kerosinpreise auswirken und eine Preiserhöhung von Flugreisen zur Folge haben, insbesondere in Richtung nach Ostasien.
Aber: „Da die Hauptreiseströme in die Mittelmeerregion gehen, rechnen wir, Stand heute, nur mit geringen Stornierungen gebuchter Reisen und einem geringfügig veränderten Reiserverhalten“, so Katharina Jessel.
Bildquelle: URV (Screenshot)