Zur Eröffnung des zweiten Europatags des WBO heute (27.6.18) in der Staatsgalerie, Stuttgart betonten Guido Wolf (CDU), Minister der Justiz und für Europa des Landes Baden-Württemberg, Norbert Lins MdEP (CDU) sowie Peter Hofelich MdL (SPD), in ihren Ansprachen den europäischen Gedanken und würdigten die Leistungen des Mittelstands in Baden-Württemberg.
MdEP Ismail Ertug, Mitglied des Verkehrsausschusses TRAN, stellte sich anschließend in einer rund zweistündigen, offenen Diskussion mit LBO-Präsidentin Dr.-Ing. Sandra Schnarrenberger und dem WBO-Vorsitzenden Klaus Sedelmeier sowie den Fragen der anwesenden Busunternehmer.
Als eine Hauptgefahr in der momentanen Diskussion um das Mobility-Package sahen die Reisebus-unternehmer das Thema „Entsendung“.
Der gesamte internationale Verkehr soll grundsätzlich als Entsendung gewertet werden, also jede grenzüberschreitende Fahrt eines Reisebusses. Für die Omnibusbranche bedeutet dies zusätzliche Bürokratie und weitere Erschwernisse. Selbst eine typische Rundfahrt mit geschlossenen Türen würde dann unter „Entsendung“ fallen. Auch ohne „Kabotage“, also die Mitnahme ortsansässiger Fahrgäste im Ausland, wären nun von Reisebusfahrern Arbeitsverträge in Englisch oder den jeweiligen Landessprachen der 28 EU-Mitgliedsstaaten verpflichten mitzuführen. MdEP Ertug versprach zum Ende der Diskussion Unterstützung bei absurden Fällen von Bürokratie und willkürlichen Polizeikontrollen.
Auch die vom WBO angestrebte Trennung von Bus und Lkw bezüglich Lenk- und Ruhezeiten nahm Ertug mit nach Brüssel. Der WBO will im Nachgang für den Europapolitiker Ertug besondere Vorkommnisse im internationalen Reiseverkehr zusammentragen und auch Vorschläge unterbreiten, wie „Entsendung“ beim Reisebus geregelt werden könnte.
Bildquelle: WBO